Krankenkassen müssen Bürgergeld mitfinanzieren - AOK-Chef: "2026, Politik muss liefern"

Krankenkassen müssen Bürgergeld mitfinanzieren - AOK-Chef: "2026, Politik muss liefern"
Krankenkassen müssen Bürgergeld mitfinanzieren – AOK-Chefin: „2026 muss die Politik liefern“
Teaser: Beim versprochenen „Herbst der Reformen“ hat die schwarz-rote Koalition noch keine Ergebnisse vorgelegt. AOK-Chefin Stippler benennt die drängenden Probleme.
20. Dezember 2025, 11:03 Uhr
Das deutsche Gesundheitssystem steht unter Reformdruck: Eine alternde Bevölkerung und Fachkräftemangel erfordern dringend moderne Lösungen. Die AOK, einer der größten gesetzlichen Krankenversicherer des Landes, warnt vor steigenden Kosten und ungerechten Finanzierungsstrukturen, die das System an seine Grenzen bringen. Vorstandsvorsitzende Irmgard Stippler fordert nun bis 2026 grundlegende Reformen, um die Finanzierung nachhaltig zu sichern.
Der Vorstand der AOK Bayern schlägt vor, den Zusatzbeitragssatz für 2026 stabil bei 2,69 Prozent zu halten. Damit soll die finanzielle Belastung der Versicherten begrenzt werden, während gleichzeitig die grundsätzlichen Finanzierungsprobleme angegangen werden. Stippler betont, dass ungebremstes Ausgabenwachstum und eine ungleiche Verteilung der öffentlichen Gesundheitskosten – etwa bei der Finanzierung von Bürgergeld-Empfängern – die Krise verschärfen.
Kategorisch lehnt die AOK ein Zweiklassensystem ab, in dem die Versorgung von Einkommen oder Status abhängt. Stattdessen pocht der Versicherer darauf, dass medizinische und pflegerische Leistungen allein nach klinischem Bedarf erbracht werden müssen. Diese Haltung entspricht der breiten öffentlichen Unterstützung für das seit Langem geltende Solidarprinzip in der gesetzlichen Krankenversicherung. Stippler bezeichnet das Jahr 2026 als entscheidend für die Reformen, doch ein konkreter Zeitplan der Politik fehlt bisher. Notwendig seien strukturelle Veränderungen und nicht nur Sparmaßnahmen, um langfristige Instabilität zu vermeiden. Im Fokus stehen eine gerechtere Kostenverteilung und die Anpassung des Systems an den demografischen Wandel. Die AOK Bayern selbst blickt auf eine angespannte Haushaltslage. Ohne Reformen drohen weiter steigende Ausgaben und demografische Verschiebungen, die die Finanzierung des Gesundheitswesens zusätzlich destabilisieren könnten.
Der Aufruf zu Reformen kommt zu einer Zeit, in der das deutsche Gesundheitssystem mit wachsenden Anforderungen und Finanzierungslücken kämpft. Die Vorschläge der AOK unterstreichen die Notwendigkeit stabiler Beitragssätze und einer faireren Aufteilung der öffentlichen Kosten. Ob die Bundesregierung 2026 handeln wird, bleibt ungewiss – doch der Druck auf die Politik wächst.

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